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Fußball-Kulturtage NRW 2021

Im Rahmen der Fußball-Kulturtage der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. sowie der angeschlossenen sozialpädagogischen Fanprojekte wird jährlich in der Länderspielpause im Oktober ein vielfältiges Programm an Kulturveranstaltungen angeboten. Hiermit soll verschiedenen Themen rund um den Fußball ein öffentlicher Raum geboten werden. Mit den Veranstaltungen, die sich zwischen Kinoleinwand und Stadtführungen bewegen, werden nicht ausschließlich Fußballfans angesprochen. Vielmehr wird eine breite Öffentlichkeit adressiert.
Das Fanprojekt Bochum präsentiert in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen, die in Zusammenarbeit mit der Stadtteilinitiative Langendreer Hat’s, dem LutherLAB e.V. und der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. durchgeführt werden. 

Programmübersicht:
06.10. ab 18:48 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ des Fanprojekt Bochum im LutherLAB mit anschließender Lesung von Andrea Behnke aus dem Kinder- und Jugendroman „Die Verknöpften“ (Alte Bahnhofstr. 166, 44892 Bochum)
07.10. ab 13 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ des Fanprojekt Bochum im LutherLAB (Alte Bahnhofstr. 166, 44892 Bochum)
08.10. ab 18:48 Uhr: Vortrag von Ingo Petz zum Thema: Belarus: Proteste, Fußball und Fans - „Einer für alle, alle für einen!“ im LutherLAB (Alte Bahnhofstr. 166, 44892 Bochum)
13.10. ab 18 Uhr (Einlass 17.30 Uhr): Filmvorführung „Schwarze Adler“ mit anschließender Podiumsdiskussion im endstation.kino im Bahnhof-Langendreer (Wallbaumweg 108, 44894 Bochum)
14.10. ab 16 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ des Fanprojekt Bochum im LutherLAB (Alte Bahnhofstr. 166, 44892 Bochum)
19.10. ab 16 Uhr: Führung durch die Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ des Fanprojekt Bochum im LutherLAB (Alte Bahnhofstr. 166, 44892 Bochum)
21.10. ab 18.48 Uhr: Abschlussveranstaltung im LutherLAB (Alte Bahnhofstr. 166, 44892 Bochum)

Der Anpfiff der diesjährigen Fußball-Kulturtage NRW in Bochum wird am 06.10. um 18.48 Uhr im LutherLAB in Bochum-Langendreer erfolgen. Nach einer kurzen Eröffnung der Veranstaltungsreihe wird Andrea Behnke ab 19 Uhr aus ihrem Buch „Die Verknöpften“ vorlesen. Die bekannte Kinder- und Jugendbuchautorin wird dabei in lebendiger Art und Weise die Geschichte einer kindlichen Freundesgruppe beschreiben, die zur Zeit des Nationalsozialismus und kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges eine jüdische Schule besuchte. Andrea Behnke macht die Erlebnisweisen der Kinder deutlich und zeigt, wie sich ihr Leben von Tag zu Tag veränderte. Den Hintergrund für den eindrucksvollen Kinder- und Jugendroman bilden dabei wahre Begebenheiten rund um die damalige jüdische Schule in Bochum und ihre Lehrerin Else Hirsch, die sich bis zuletzt für ihre Schüler*innen einsetzte.

Die Eröffnungsveranstaltung mit der Lesung von Andrea Behnke markiert dabei gleichfalls den Beginn der Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ im LutherLAB. Die Ausstellung, die von der Arbeitsgemeinschaft „1938, nur damit es jeder weiß“ und dem Fanprojekt Bochum im vergangenen Jahr konzipiert wurde, setzt sich inhaltlich mit der Geschichte der Stadt Bochum im Nationalsozialismus auseinander. Auf verschiedenen Messewänden und Ausstellungstafeln können Interessierte verschiedener Altersklassen spannende Einblicke in eine Zeit erhalten, in denen auch in Bochum Hakenkreuzflaggen wehten. Neben allgemeinen Informationen über die Bedeutung der Stadt Bochum im Nationalsozialismus und den kommunalen Entwicklungen bis hin zum Jahre 1945, werden verschiedene Bochumer Persönlichkeiten biographiert, deren Lebensgeschichte stellvertretend für das Schicksal unzähliger Menschen steht, die einer Verfolgung durch die Nationalsozialist*innen ausgesetzt waren. Die Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“, die bis einschließlich 21. Oktober im LutherLAB zu sehen sein wird, bietet zudem eine Aufarbeitung der Gründungsgeschichte des VfL Bochum 1848. Einzelne Details der langjährigen Geschichte des VfL dürften hierbei nur wenigen bekannt sein und versprechen eine interessante Auseinandersetzung mit der Historie des VfL.
Die Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ wird hierbei an verschiedenen Tagen öffentlich zugänglich sein. Darüber hinaus werden Führungen angeboten, die unter Leitung der Arbeitsgemeinschaft „1938, nur damit es jeder weiß“ und des Fanprojekt Bochum stattfinden werden. Eine Terminübersicht ist auf der Internetseite des LutherLAB e.V. zu finden.


Am 08.10. ab 18.48 Uhr wird Ingo Petz den Spielball aufnehmen und eine weitere Veranstaltung im LutherLAB durchführen, die unter dem Titel „Belarus: Proteste, Fußball und Fans - „Einer für alle, alle für einen!“ interessante Einblicke in das gesellschaftliche Leben und die Fußballfankultur in Belarus bieten wird. In seinem Vortrag berichtet Ingo Petz über die historische Protestwelle gegen den Langzeitautokraten Aljaksandr Lukaschenka, der das osteuropäische Land seit 1994 mit harter Hand regiert. Er erzählt über Gewalt, Repressionen und Verhaftungen, die viele Menschen erleiden mussten - darunter auch viele prominente Sportler*innen und Fußballer*innen des Landes sowie Fußballfans. Ingo Petz, ebenfalls Mitbegründer des Projektes Fankurve Ost, wird zudem die politischen Hintergründe momentaner Protestbewegungen erläutern und so Einblicke in die Kultur und Geschichte eines Landes geben, das hierzulande immer noch sehr unbekannt ist.


In der 2. Halbzeit der diesjährigen Fußball-Kulturtage NRW wird das Fanprojekt Bochum in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte NRW e.V. und der Fanbetreuung des VfL Bochum 1848 am 13.10. ab 18 Uhr (Einlass ab 17.30 Uhr) den Dokumentarfilm „Schwarze Adler“ im endstation.kino im Bahnhof-Langendreer zeigen. Über die Vorführung des Werkes von Filmemacher Torsten Körner sollen hierbei Anregungen geschaffen, um im Anschluss in einer Podiumsdiskussion die Gegenwärtigkeit rassistischer Narrative im Kontext des Fußballsports zu diskutieren. „Schwarze Adler“ zeichnet nämlich in eindrucksvoller Weise den (Alltags-)Rassismus nach, dem Schwarze im Kontext des Profifußballs in den vergangenen Jahrzehnten und in der Gegenwart auf und abseits des Fußballplatzes ausgesetzt waren. Der Film gibt Betroffenen den Raum, ihre Erfahrungen ohne weitere Kommentierungen zu schildern. Es wird aufgezeigt, wie sich der Rassismus, der die Protagonist*innen bereits seit ihren ersten Schritten auf dem Fußballplatz begleitet, als Konstante durch ihr Leben zieht. Neben einer Vielzahl weiterer betroffener Akteur*innen, kommt unter anderem Erwin Kostedde als erster Schwarzer in der deutschen Fußballnationalmannschaft zu Wort. Weitere bekannte Persönlichkeiten wie Steffi Jones und Shary Reeves rücken dabei ebenfalls in den Mittelpunkt der Auseinandersetzung mit einem strukturellen Problem, das trotz zahlreicher Bekundungen zu Werten wie Toleranz und Weltoffenheit, weiterhin eine zentrale Diskriminierungsform innerhalb unserer Gesellschaft darstellt.
Um die Wirkung des Films auf die Zuschauenden und die gegenwärtige Relevanz einer Auseinandersetzung mit Rassismus aufzugreifen, soll im Nachgang der Filmvorführung eine Podiumsdiskussion durchgeführt werden. Hierbei werden sowohl von Rassismus Betroffene zu Wort kommen, als auch Personen, die sich in wissenschaftlicher Weise mit dem Themenbereich beschäftigt haben.


Den Abschluss der Ausstellung „Unsere Heimat, unsere Liebe“ im LutherLAB bildet eine Abschlussveranstaltung am 21. Oktober ab 18.48 Uhr. Zu dieser Veranstaltung werden in den kommenden Tagen gesonderte Informationen bekannt gegeben.

Hinweis: Für alle Veranstaltungen wird eine Voranmeldung unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! erbeten.
Für alle benannten Veranstaltungen ist ein Nachweis („3G“) über eine vollständige Immunisierung durch Schutzimpfungen gegen das Coronavirus (15. Tag ab vollständiger Immunisierung), ein Genesenennachweis (mind. 28 Tage ab und max. sechs Monate nach Feststellung der Infektion mittels PCR-Test) oder ein Negativtestnachweis (max. 48 Stunden alt) zu erbringen. Schüler*innen bis 15 Jahren benötigen aufgrund geltender Schulpflicht und damit verbundener Schnelltestungen keinen gesonderten Nachweis. Schüler*innen ab 16 Jahren benötigen eine Bescheinigung der Schule über regelmäßige Schnelltestungen.
Die Veranstaltungen werden unter Einhaltung aller Bestimmungen der aktuell gültigen Coronaschutzverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Das Tragen einer medizinischen Gesichtsmaske ist außerhalb des eigenen Sitzplatzes verpflichtend.